der Pflegeprozess

Gliederung

Der Pflegeprozess gliedert sich in sechs Arbeitsschritte:

1. Pflegeanamnese = Informationssammlung

Während des Erstgesprächs, das vor dem Einzug in unsere Einrichtung stattfindet und durch unserer Pflegedienstleiterin oder den Heimleiter geführt wird, werden die ersten Daten und Informationen zum Pflegebedarf erhoben.

Es wird den künftigen Bewohnern und deren Angehörigen ein Fragebogen ausgehändigt, der ausgefüllt an uns zurückgegeben wird. In diesem Fragebogen werden Stammdaten und Informationen festgehalten.

Beim Einzug werden diese ergänzt und im Stammblatt eingetragen. Während der ersten Woche wird anhand der Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des Lebens (AEDL's) die Pflegeanamnese erhoben und die Pflegesituation bei der Aufnahme beschrieben.

Biographische Daten sowie die Krankengeschichte und die medizinischen Diagnosen werden in der Dokumentation festgehalten. Dieser Schritt erlaubt uns die Ersteinschätzung der Pflegesituation und den Übergang zum Schritt 2 des Pflegeprozesses.

2. Erkennen der Ressourcen und Probleme

Anhand der erhobenen Daten werden die Fähigkeiten und Ressourcen des Bewohners und seiner Umwelt sowie seine Probleme bei der Bewältigung des Alltags erfasst und schriftlich festgehalten.

Der Bedarf an Hilfsmitteln, vorhandene Hilfsmittel ebenso deren Einsatz werden in allen AEDL's ermittelt und geplant.

Erst dieser Schritt ermöglicht uns die Benennung realistischer, erreichbarer und überprüfbarer Ziele.

3. Festlegen der Pflegeziele

Auf der Grundlage der ersten beiden Schritte werden für und zusammen mit dem Bewohner realistische, erreichbare und überprüfbare Pflegezielefestgelegt. Realistisch bedeutet, dass die Ziele sachlich und wirklichkeitsnah sind. Erreichbar bedeutet, dass die Ziele tatsächlich erreicht werden können. Überprüfbar bedeutet, dass der Erfolg/Misserfolg an Hand eines Vergleiches zwischen der Ausgangs- und der Überprüfungssituation messbar ist.

Wir legen überwiegend Nahziele fest, weil sie schneller erreicht werden können und dadurch den Bewohner stärker motivieren. Sie beziehen sich auf die Wiederherstellung und Erhaltung der Fähigkeiten sowie auf Linderung der Beeinträchtigungen.

Dieser Schritt gibt uns die Richtung zur Festlegung handlungsleitender Maßnahmen vor.

4. Planung der Maßnahmen

Die erforderlichen Maßnahmen zur Erreichung der Pflegeziele werden in der Dokumentation festgehalten. Die Pflegeplanung wird erstellt und die erforderlichen Maßnahmen werden für jeden einzelnen Bewohner festgeschrieben. Die Maßnahmen werden mit dem Bewohner besprochen. Die geplanten Maßnahmen sind die Basis unserer pflegerischen, sozialen und psychohygienischen Arbeit.

5. Durchführung und Dokumentation

Die Durchführung der festgelegten geplanten Maßnahmen ist für jeden unserer Mitarbeiter verpflichtend. Abweichungen müssen begründet und transparent für alle Mitarbeiter im Pflegebericht dokumentiert werden.

In der Leistungserfassung wird täglich die Durchführung der geplanten Maßnahmen mit dem Handzeichen des durchführenden Mitarbeiters bestätigt.

Der Pflegebericht spiegelt die aktuelle Situation und den aktuellen Gesundheitszustand des Bewohners wieder. Wir erachten den Pflegebericht als wichtiges Informationsinstrument. Aus diesem Grunde sind unsere Pflegekräfte angewiesen, in jeder Schicht für jeden Bewohner einen Pflegebericht einzutragen.

Dieser Schritt bildet die Grundlage zur Evaluation.

6. Auswertung = Evaluation

Die Auswertung wird im Team erhoben. Dies erfolgt zu einem in der Pflegeplanung festgelegten Zeitpunkt bzw. bei Veränderungen des Gesundheitszustandes oder des Pflegebedarfs des Bewohners durch. Die Häufigkeit der Überprüfung richtet sich nach dem Krankheitsbild und dem Schweregrad der vorherrschenden Pflegeprobleme.

Zentrales Thema der Auswertung ist die Antwort auf die Frage: Sind die festgelegten Pflegeziele erreicht worden? Wenn nicht, woran lag es? Darüber hinaus wird geprüft, ob es neue Informationen gibt.

Dieser Schritt schließt den ersten Regelkreis, führt zum Schritt 1 zurück und bildet die Grundlage für die Erstellung einer neuen Pflegeplanung.

In der ersten Pflegeplanung erfassen wir jedes AEDL indem die fördernden Lebensbedingungen (Ressourcen) und Fähigkeiten unter Berücksichtigung der Biographie zuerst, dann die Risikofaktoren und die erforderliche Prophylaxe erkannt und beschrieben werden. Anhand dieser Informationen werden die Probleme und die erreichbaren Ziele festgelegt. Zum Schluss werden die konkrete, benötigte Beratung und die Hilfestellungen in einer Maßnahmen- und Tagesplanung festgeschrieben.

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